7/25/2015

Wettkampfbericht Burton Creek Ultratrailrun in Tahoe City

Ein wirklich erfolgreicher Lauf war für uns beide. Muriel wurde beim 6km Funrun Zweite in ihrer Alterskategorie und ich konnte meinen ersten Ultratrail-Wettkampf gewinnen!

Da ich in den USA bzw. in Kanada noch das zwei längere Rennen bestreiten möchte, suchte ich mir den Burton Creek Trailrun in Tahohe City als Vorbereitungswettkamf aus. Dieser passte auch ziemlich ideal in unsere Routenplanung. Der Wettkampf war mit 50km Länge und knappen 1'000 Höhenmetern ausgeschrieben und fand auf Singletrails oder Waldwegen statt, wie es sich für einen Trailrun gehört. Es wurden auch verschiedene kürzere Distanzen angeboten und Muriel meldete sich spontan beim 6km Funrun an.
Da Muriel eine Stunde nach mir startete, hatte ich für mein Rennen wieder den Luxus eines Caddies und konnte ihr die warmen Kleider, welche morgens früh auf 1900 m ü.M noch dringend vonnöten waren, kurz vor dem Startschuss in die Hand drücken. Das 50 km Rennen hatte ein sehr überschaubares Starterfeld, mit ca. 30 Läufern, und die Stimmung war sehr familiär und locker. Zehn Minuten vor dem Start informierte der Racedirector zu Verpflegungsposten und Kursmarkierung und kurz darauf wurden wir auch bereits auf die Strecke geschickt.
Ich konnte mich zu Beginn gleich in einer Dreiergruppe vom Feld absetzen, trotz schnellem Tempo hatte ich keine Bedenken die Pace mitzugehen. Ich hielt das Tempo weiter hoch worauf die beiden Mitläufer bereits nach 2km abreissen liessen. Der Kurs war sehr abwechslungsreich, Auf- und Abstiege im stetigen Wechsel aber immer auf gut rennbaren Trails. Es mussten zwei Runden à 25 km gelaufen werden, wobei es mir sehr entgegen kam, dass es pro Runde zwei Wendepunktstrecken gab. Hier musste jeweils rund ein Kilometer bis zu einem Wendepunkt auf gleicher Strecke hin und zurück gelaufen werden . Dies ist zwar mental etwas mühsam, hat aber aus Sicht des Führenden den Vorteil, dass man abschätzen kann, wie weit die Mitbewerber zurückliegen. Nach 10 km hatte ich gute 500 m Vorsprung und nach 20km bereits gut einen Kilometer.
Als ich nach Streckenhälfte auf die zweite Runde ging, stand Muriel schon wieder an der Strecke. Sie hatte ihr Rennen bereits erfolgreich hinter sich und wirkte erholt und zufrieden, was mich weiter motivierte. Etwas erstaunt stellte ich aber fest, dass mein GPS für eine Runde gute 27 km gemessen hatte, so wurden aus den geplanten 50km dann eher 54km (in der Regel zeigt das GPS auf Trails eher kürzere Distanzen als tatsächlich gelaufen).
Zu Beginn der zweiten Runde beschleunigte sich mein Puls zusätzlich, als eine Schlange wenige Meter vor mir gemütlich über den Trail kroch. Auf die Schnelle konnte ich lediglich feststellen, dass es sich nicht um eine Klapperschlange handelte, und ich wagte es relativ nahe hinter ihr durchzurennen. Der Rest des Rennens ist relativ schnell erzählt. Da die Verfolger bei den Wendestecken ausser Sichtweite blieben, konnte ich die letzten Kilometer bei inzwischen doch 30°C relativ gemütlich angehen und darauf achten, dass meine leeren Beine nicht noch Krämpfe entwickelten.
So rannte ich zum bereits zweiten Mal in diesem Jahr als Gesamtsieger über die Ziellinie, schon ein schönes Gefühl! Mit 4:17 hatte ich einen Vorsprung von 17 Minuten auf den Zweitplatzierten (welcher doch auch schon 100 Meilen Rennen gewonnen hatte), der Drittplatzierte lag fast schon eine Stunde zurück. So musste wir noch recht lange auf die Siegerehrung warten.
Als Preis erhielt ich einen Salomon Laufrucksack, ein graviertes Glas und eine Chromstahl-Trinkflasche. Das angebotene BBQ habe ich dann aber Muriel überlassen, da sich mein Magen zuerst wieder etwas beruhigen musste.
Am Nachmittag besuchten wir dann eine gemütliche Weinbar in Squaw Valley (Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1960) und ich nahm die Einladung von Muriel zu Wein und Käseplättli sehr gerne an, um auf unsere erfolgreiche Rennen anzustossen! 

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