5/24/2015

Facetten von Maui

 
Haleakala Nationalpark
 
Es sei absolut ausreichend, sich Maui anzusehen, die restlichen Hawaii-Inseln brauche man dann nicht mehr zu besuchen - so die einstimmige Auskunft verschiedener Maui-Locals. Mir fehlen zwar die Grundlagen, diese Aussage zu verifizieren, aber ich kann nur bestätigen, dass Maui unglaublich vielseitig ist. Weder uns, noch unseren Besuchern aus der Schweiz ist es in den vergangenen drei Wochen langweilig geworden! Nachfolgend einige der unzähligen Facetten der (nicht nur) Surferinsel, wie wir sie erlebt haben:

Windsurfen
Klar unsere Hauptbeschäftigung. In den ersten dreieinhalb Wochen war uns tatsächlich täglicher Gleitwind vergönnt! Unser Material holten wir uns bei Maui Windsurf Company downtown Kahului ab. Mit dem Zustand und der Auswahl an Brettern und Segeln der Marke Goya waren wir sehr zufrieden. Unsere Miete beinhaltete jeweils ein Brett und zwei Segel pro Person. Diese konnten während der Öffnungszeiten jederzeit gegen andere Grössen/Typen eingetauscht werden. Irgendwie schafften wir es, regelmässig etwas überpowered zu sein, da der Wind wirklich stark war. Unsere meistbenutzen Segel waren 4.2 resp. 4.5 Quadratmeter gross, und die hauptsächlich gewählten Boards waren Quads in Grösse 78 oder 84 Liter.
 
Manuel in Kanaha
(c) WG photography ;)

Jaja, Muriel übt noch immer an der Power-Jibe rum...
 
Golf
Hiermit bekommt der Golfsport seinen ersten Gastauftritt in unserem Blog. Während Manuel und ich die Surfstrände unsicher machten, vergnügten sich meine Eltern zwischenzeitlich damit, kleine, weisse Bälle über durch die Gegend zu schlagen (und gelegentlich in Mauis Schluchten zu versenken).

Nein, in den USA geht man bestimmt nicht zu Fuss
golfen! Wägeli in der Platzgebühr inbegriffen...
 
Abschlag über die Golfball-verschluckende Schlucht...
  
Haleakala Nationalpark
Der Haleakala ist ein Vulkan, welcher 75% der Fläche von Maui ausmacht und die Insel somit sehr stark dominiert. Da der Krater von Meereshöhe auf über 3'000 m aufragt, hat er seinen Kopf sehr oft in Wolken versteckt. Bei unseren beiden Besuchen auf der Spitze konnten wir jedoch das Wolkenmeer unter uns lassen und die Sonne im Krater bzw. am Kraterrand geniessen. Gelegentliche Nebelfelder sowie der stetige Wind liessen uns aber deutlich spüren, dass das Klima in dieser Höhe ganz und gar nicht mehr tropisch warm ist.
 
Von 0 auf 3055 m in eineinhalb Stunden
(natürlich im Auto...)
  
Als klassisch US-amerikanischer Nationalpark lässt sich der Vulkan befahren, und zwar bis zur höchsten Spitze auf 3'055 m. Dies auf einer gut ausgebauten, breiten und somit Touristen-tauglichen Strasse. Entsprechend bevölkert ist der Krater - zumindest in der Nähe der beiden grossen Parkplätze. Macht man sich aber zu Fuss auf, den Krater zu erwandern, ist man schnell relativ alleine unterwegs.
  
Wir waren die absolut Einzigen, welche zum Gipfel hoch
gelaufen sind!
  
Ich habe natürlich die Gelegenheit genutzt, beim Wandern Zeit mit meinen Eltern zu verbringen. Im Haleakala-Nationalpark haben wir zusammen zwei wunderschöne Touren unternommen, einmal zu einem kleinen Vulkankegel im Hauptkrater, und einmal dem Skyline-Trail entlang talwärts. Währenddessen nahm Manuel die Gelegenheit wahr, lange Läufe auf schönen Trails mit reichlich Höhenmetern und sogar etwas Höhentraining zu kombinieren. Irgendwie hatte ich allerdings das Gefühl, dass mir die 3'000 Meter Höhe beim Wandern deutlich mehr zu schaffen gemacht haben, als ihm beim Laufen...
 
Beinahe oben am Kraterrand.
 
Runner meets Hiker.

 
Schweizer Touri-Familie beim Znüni im Krater. :)
 
Bizarre Farben und Formen im Haleakala-Krater.
 
Gipfelfoto - oder so... Tatsächlich sind wir zu
diesem "Gipfel" vom Kraterrand her gut 500 Höhen-
meter ab- (und später wieder auf-) gestiegen.
 
  
Wandern
Nicht nur der Haleakala lädt zum Wandern ein, auch sonstige Trails gibt es zu erkunden. Allerdings muss man oft etwas danach suchen. Nachdem wir sechs Monate im perfekt ausgeschilderten Neuseeland verbracht haben, liess uns die Signalisation (oder der Mangel daran) hier auf Maui oft etwas ratlos den Kopf schütteln. Einmal gefunden, waren die Trails aber immer sehr lohnenswert. Spannend ist auch die Gegensätzlichkeit: auf der Windzugewandten Seiten bewegt man sich in feuchten Wäldern, oft durch Knöcheltiefen Matsch, während Klima und Landschaft auf der Lee-Seite staubtrocken sind!
 
Lahaina-Pali-Trail auf der trockenen "Leeward"
(windabgewandten) Seite.



 
Auch dieser Trail will gerannt werden.
 
Essen
Die Küche auf Maui ist sehr vielseitig. Natürlich finden sich auch hier die obligaten Fastfood-Ketten. Die Alternativen sind aber zahlreich. Von kurz angebratenen Thunfischstücken über Irish Stew bis zu Lobster-Pizza haben wir hervorragend gegessen! Herzlichen Dank an meine Eltern für die verschiedenen Essenseinladungen!
  
Der Tisch war zu klein...
(ok, die beiden Pizzas sind
für vier Personen).
  
Nahrungsmittel sind sehr teuer hier, dafür wimmelt es nur so von fantastischen "Organic"-Markets mit einer riesigen Auswahl an frischen, lokalen Produkten. Wäre es nicht so eiskalt in diesen Supermärkten, wir hätten stundenlang einkaufen können! Natürlich haben wir alles ausprobiert, was hier so Tradition hat (z.B. die stärkehaltige Wurzel "Taro") oder anscheinend gerade so im Trend liegt. So stehen ein gutes halbes Dutzend verschiedene Quinoa-Sorten zur Auswahl, Tofu, Tempeh und Seitan stapeln sich im Kühlregal, ebenso verschiedenste Sorten Hummus, etc. Besonders glücklich macht uns die Tatsache, dass man gefrorene Edamame in riesigen Säcken bekommt - und dies erst noch bezahlbar!
  
Apéro auf dem Balkon meiner Eltern (Sonnenuntergang
inklusive!).

Wir be-"kochen" meine Eltern in ihrem Hotelzimmer.
 
Entsprechend experimentell war unsere Küche zwischenzeitlich, aber fast ausnahmslos mit positivem Resultat. Wir konnten meine Eltern sogar sehr für Hummus und Edamame begeistern, Seitan vom Grill kam hingegen etwas weniger gut an - die Lachstranche daneben war aber auch einfach zu gut!

Buffet-Spezial :)

Da im Hotelzimmer meiner Eltern eine Nespresso-Maschine stand, gab es natürlich jeweils noch einen  leckeren Espresso nach dem Abendessen. Obwohl wir den Kaffee aus unserem "Tschingge-Maschineli" sehr schätzen, freuten wir uns über die Gelegenheit, nach beinahe einem Jahr wieder einmal leckere Nespressos zu geniessen. Nur irgendwie verstand die Putzfrau nicht ganz, dass die roten (koffeinfreien) Kapseln nicht so erwünscht waren...


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen