10/14/2014

Moka Trail Mauritius - le grand pouce / Wettkampfbericht

Da wir momentan keinen Wind haben, nutze ich die Zeit dazu, über den letzten Trailwettkampf hier auf Mauritius einen Bericht zu schreiben, bevor es weiter nach Perth geht. Wie die Trails hier auf Mauritius sind und wie es mir beim ersten Trailevent auf der Insel ergangen ist, hat Muriel ja bereits in einem früheren Blog beschrieben.


Die Bergwelt des Moka Trail, einfach schön :-) (c) Moka Trail
 
Da ich in Neuseeland die Teilnahme an ein paar längeren Trailwettkämpfen geplant habe, dachte ich mir, dass der Moka Trail mit 27 km und ca. 1350 positiven und negativen Höhenmeter (effektiv waren es dann über 1500) genau das Richtige wäre, um mich auf die noch kommenden Herausforderungen einzustimmen. So habe ich mich, zum Glück bereits schon vor Monaten, für den Moka Trail angemeldet, denn der Event war mit 1500 Teilnehmern ausgebucht. 
Das erste (und zum Glück auch einzige) Mal habe ich die Anmeldung bereut, als wir ausgerechnet haben wann wir den Wecker stellen müssen. Da ich ja vorher noch was essen musste und die Fahrt zum Start über eine Stunde dauert, ging der Wecker also um 4 Uhr ab (Entschuldigung Muriel :-))!
 
Shuttlebusse zum Start (c) Moka Trail


So sind wir dann also am 4. Oktober in der Dämmerung losgefahren und konnten gleich noch einen super Sonnenaufgang geniessen. Beim Treffpunkt wurde ich dann in einen Bus verfrachtet, welcher die Teilnehmer des 27 km Laufs zum Startgelände gebracht hat. Muriel ist mit dem Auto direkt zum Ziel gefahren und hat dort das Gelände besichtigt und den Fun Jogg sowie 15 km Lauf mitverfolgt. Ich bin währenddessen im Bus sehr herzlich von den anderen Trailern empfangen worden, denn viele hatte ich bereits beim Epic Sports Trail kennen gelernt. Generell herrscht hier auf der Insel eine sehr lockere und sympathische Stimmung unter den Teilnehmern und es ist ein riesen Miteinander.
 

Start mit Aussicht auf ersten Gipfel (c) Moka Trail
 
Vor dem Start habe ich noch den Tipp erhalten, immer den blau/weissen Markierungen nachzurennen, da sich mein Umweg beim letzten Wettkampf wohl herumgesprochen hat. Um 7:15 ist dann das Signal zum Start gekommen und wir sind den ersten Berg hinauf losgestürmt. Auf den ersten Kilometern bin ich dann gleich so richtig ins Schwitzen gekommen, wie dem Höhenprofil zu entnehmen ist, geht es von Anfang an richtig zur Sache.


Spitzengruppe vor dem ersten Aufstieg (c) Moka Trail
Platz 2 & 3 (c) Moka Trail

Im ersten Aufstieg habe ich mich zu den beiden Führenden vorgearbeitet und bin als Dritter in den ersten Downhill gegangen, doch bereits nach zwei Kurven war von den beiden im Dickicht nichts mehr zu sehen und von hinten sind bereits die nächsten hinter mir angestanden. Unglaublich wie die Typen hier die Trails hinunter fliegen, keine Chance für mich, da mitzuhalten!

Die Downhills hatten es aber auch in sich, sehr steil, viele Richtungsänderungen, maximal Schulterbreite Trails und immer wieder Äste auf Kopfhöhe. Dazu ein total verwurzelter und mit losen Steinen übersäter Boden und viele Baumstämme und Felsen über die es zu klettern galt. Bis wir dann im Tal waren hatte ich so rund zehn Plätze verloren.


Irgendwo im Downhill (c) Moka Trail

Irgendwo im Downhill (c) Moka Trail

Zum Glück für mich war auf den nächsten Kilometern der Weg etwas einfacher, und in einem ständigen Auf und Ab konnte ich mich bis zum ersten Verpflegungsposten wieder auf dem fünften Platz vorarbeiten. Zwischendurch konnte man immer wieder einen Blick auf die Hauptstatt Port Louise werfen, welche wir auf der Hochebene umrundet haben.


Asphalt zwischendurch zum auflockern (c) Moka Trail
 
Im Aufstieg zum nächsten Gipfel gelang es mir, auch den Viertplatzierten Rishi wieder einzuholen, ein alter Bekannter, denn mit ihm hatte ich bereits das Duell um Platz drei beim letzten Wettkampf. Doch wiederum musste ich ihn im Abstieg ziehen lassen und auch die nächsten zwei Verfolger haben wieder zu mir aufgeschlossen und mich überholt. Im der nächsten Steigung bin ich aber wiederum an diesen dreien vorbeigezogen, bis es wieder hinunter gegangen ist - so ging es dann weiter, bis wir die letzten, mehr oder weniger flachen, Kilometer erreichten.

Obwohl meine Beine schon ziemlich müde waren und mir zwischenzeitlich Wadenkrämpfe drohten, konnte ich noch einmal pushen und zwei Plätze gut machen. So bin ich dann Schulter an Schulter mit Rishi auf Platz 5 über die Ziellinie gelaufen. Müde aber überglücklich, mit einer Zeit von 2 Stunden 53 Minuten und ein paar Sekunden, und nur rund 3 Minuten hinter dem Sieger - wenn ich doch nur wie die Locals Downhill rennen könnte... :-) Gewonnen wurde das Rennen von Simon Desvaux. Falls jemand interessiert ist, hier die Rangliste.
 
Das Ziel ist nahe :-)
Schulter an Schulter mit Rishi Chundy
auf Rang 5. (c) Alalila L. Adam
 
Nach dem Lauf wurde ich von Muriel in Empfang genommen :-) Vielen Dank für den Support und dafür, dass du mich ein weiteres Mal begleitet hast an einen meiner Wettkämpfe! Bevor wir uns auf den Heimweg gemacht haben, diskutierten wie noch ein bisschen mit den anderen Teilnehmern und tranken eine Cola. Auf die Pasta, welche alle Finisher erhalten haben, hatte ich aber noch nicht wirklich Lust, so morgens um 10 Uhr.
Trailläufe hier auf Mauritius sind wirklich ein riesen Erlebnis und machen sehr viel Spass, sind aber für uns Europäer, vor allem in den Downhills, eine Herausforderung, denn Trails wie hier gibt es zuhause nicht (oder ich kenne sie nicht). Falls sich jemand über Trailrennen in Mauritius informieren möchte, hier der Link mit dem Jahresprogramm. 

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